Wiederbelebung von "Brownfields" Vaňkovka

Dokument über die Errichtung der Vaňkovka:

https://www.youtube.com/watch?v=YXGzfrzBOXc

Geschichte des Areals

Am 21.03.1865 erlaubte der Stadtrat und die staatliche Vertretung der Firma Wannieck und Phil. Jellinek in der Trnitá-Straße Nr. 19 und 21 den Bau einer Maschinenwerkstatt, die aus einer Gießerei, einem Gießereischachtofen, einer Dampfmaschine, einer Kesselanlage, einer Montagewerkstatt mit dem ausschließlichen Betrieb der Kesselherstellung bestand. Nach dem Weggang von Philip Jellinek nach Russland am 20.12.1868 wurde F. W. der alleinige Eigentümer der gesamten Fabrik. Unter seiner Leitung wurde das Produktionsprogramm und auch das alleinige Areal nach 20 Jahren weiter ausgedehnt. Im Jahr 1887 stieg die Zahl der Arbeiter auf 250.

1888 -1889 wurde ein verwaltungstechnisches Gebäude an der Zvonařka-Straße, ein Lager, ein neuer Fabrikschornstein mit einer Höhe von 36 m (also der höchste in Brno) erbaut und es wurde der Bau eines neuen Kesselhauses begonnen.

Im Jahr 1897 gab aufgrund einer Erkrankung der Technische Leiter, Edmund Gams, seine Position auf und beantragte die Entlassung aus der Kommanditgesellschaft. Die technische Leitung der Firma übernahm der leitende Ingenieur Kliment. Der zweiundsechzigjährige Friedrich Wannieck wollte bereits nicht mehr einen wachsenden Betrieb leiten und wollte ihn auch nicht seinem Sohn, Friedrich Oskar, anvertrauen.

Am 18.04.1901 wurde eine Fusion der Vaňkovka mit der  První brněnskou strojírnou [(PBS) Anm. d. Übers. Maschinenfabrik in Brno)] begonnen, die am 11.01.1902 vollzogen war. Das sehr perspektivenreiche Produktionsprogramm ersetzte den Verlust der Unabhängigkeit. Die Leiter der PBS, Ludwig, Augustin Lohnstein und Augustin Hnevkovsky, entschieden sich dafür, baulich und technisch die Vaňkovka auszubauen und eine Produktion vom Dampfturbinen unter der gerade erworbenen Lizenz von der englischen Firma Parsons zu eröffnen. In den Jahren zwischen 1903 und 1929 wurden in der Vaňkovka insgesamt 722 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 1135 MW hergestellt, mehr als die Hälfte von ihnen wurden in eine Reihe von Ländern nach Osteuropa und auf den Balkan exportiert.

In den Jahren 1929-1930 wurde die Verlegung von Produktionsanlagen, Angestellten und auch der verarbeitenden Produktion von der Vaňkovka auf das Areal der PBS in die Olomoucká-Straße vorgenommen. Im Jahr 1930 wurde das Areal Vaňkovka geschlossen und im Jahr 1936 an die České zbrojovce Brno (Anm. d. Übers.: eine Waffenfabrik) verkauft, 1930-1936 wurde die Vaňkovka geschlossen, sie wurde nur vom nächtlichen Wachdienst der PBS überwacht, 1936-1939 fungierte sie als Zbrojovka a.s. Brno – Betrieb Vaňkovka.

1939-1941 wurde die Vaňkovka ein Teil des Betriebs von Hermann Göring (Wannieckwerk), in den Jahren 1942-1944 dann Wannieckwerk – Waffen Union SkodaBrűnn.

Nach dem Krieg wurde die Vaňkovka allmählich als eigenständiger Betrieb genutzt.

Spojené továrny na obráběcí stroje n.p., Zbrojovka Brno n.p., Závody Jana Švermyn.p.(Namensänderung Zbrojovka Brno), Zetor Brno n.p. Seit dem Jahr 1989 staatliches Unternehmen Zetor. 

In den Jahren zwischen 1996-2000 war der Vaňkovka-Fond Volkseigentum.

Die ersten Bemühungen über die Erhaltung der historisch wertvollen Produktionsobjekte in Brno äußerten sich in der Auswertung der Umfrage bezüglich des Gewerbeareals im Jahr 1985. Innerhalb von zwei Jahren vergab die Stadt der Fakultät für Architektur VUT Brno die Zielrichtung der Objekte und die erste städtische architektonische Studie bezüglich des Umbaus und einer neuen Verwendung der Vaňkovka. Die erste Baubeendigung, die am 29.10.1990 gemeldet wurde, beschränkte das Areal – staatlicher Betrieb Zetor – eventuell Abriss, aber gleichzeitig sind die größeren Wartungen beendet.

Am 13.05.1992 wurde die Vaňkovka in das Zentrale Verzeichnis der Kulturdenkmäler der Tschechischen Republik eingetragen.

Der Vaňkovka-Fond (gegründet im Jahr 1994) und seit dem Jahr 1998 die Nachfolger Občanské sdružení Vaňkovka (OSV) stärken die Sichtbarkeit und die neue Verwendung der Vaňkovka. Bis zum Ende des Jahres 1999 fanden auf dem Areal mehr als 250 Kultur-Events statt. Eine Voraussetzung für die neue Verwendung der Vaňkovka war die Lösung der Eigentumsbeziehung, deshalb blieb die baufällige Vaňkovka nach einigen langen Jahren (seit dem Jahr 1996 bis ins Jahr 2000) unter der Fondverwaltung als nationales Eigentum bestehen.

Die Genossenschaft Vaňkovka veranstaltete im Jahr 2000 verschiedene Events, an denen Fachleute und die Öffentlichkeit teilnehmen konnten, und zwar, ausgerichtet auf die ausgedehnten Zusammenhänge dieser Gebäude, einen runden Tisch für die Wiederbelebung der Stadtzentren mit ausländischen Experten für die städtischen Vorstände und die Vertreter der Firma ECE als internationalen Workshop.

Im Jahr 2000 erhielt die Stadt Brno das Areal Vaňkovka endlich als Eigentum und übertrug es an die Gesellschaft JIŽNÍ CENRTUM BRNO, a.s.  Zur gleichen Zeit zeigte die Firma ECE dem Rathaus seine Bestrebung an, drei Milliarden CZK in die Errichtung des Einkaufs- und Kulturzentrums mit einer Kapazität von 37 000 m2  Gewerbefläche zu investieren. Im Winter des Jahres 2003 erhielt das Projekt eine Baugenehmigung, im November wurde der Abriss von Teilen des Areals begonnen – Modelltischlerei, Gießerei und Teile der Kernmacherei. Im März 2004 fand die offizielle Grundsteinlegung der neuen Galerie Vaňkovka statt.

Im Sommer 2004 wurde der Vertrag zwischen ECE und der Občanským sdružením Vaňkovka bezüglich der Vermietung von Räumlichkeiten in dem Einkaufszentrum Vaňkovka im Erdgeschoss des ehemaligen Umkleideraumes der Gießerei für das Zentrum von einer Non-Profit-Organisation (NNO) für zehn Jahre für einen symbolischen Preis unterschrieben.

Die Einkaufs-Galerie Vaňkovka wurde am 23.03.2005 feierlich eröffnet.

An der feierlichen Eröffnung der Wannieck-Gallery im März 2006 nahm auch der Urenkel von Friedrich Wannieck, Wolfgang Wannieck, teil, der von München nach Brno fuhr und ein Familienportrait seines Urgroßvater mitbrachte und dies der neuen Galerie widmete.

Die JIŽNÍ CENTRUM BRNO, a.s. enthüllte bei dieser Gelegenheit an der Nordfassade der rekonstruierten Maschinenfabrik eine Gedenktafel für Friedrich Wannieck und Gustav Lindenthal (weltbekannter Erbauer von Stahlbrücken in den USA, der Ende der 60er-Jahre des 19. Jahrhunderts das Bauhandwerk erlernte, gerade bei der Errichtung der Vaňkovka).

Die Wiederbelebung des Areals der Vaňkovka wurde für viele Menschen ein anschauliches Beispiel für die neue Verwendung der sogenannten „Brownfields“ in Brno und gleichzeitig ein bedeutender Impuls für die Entwicklung des südlichen Zentrums. Eine Wiederbelebung. 

Veränderungen der Vaňkovka im Laufe der Zeit:

http://www.galerie-vankovka.cz/cz/historie_vankovky

http://www.archiweb.cz/buildings.php?action=show&id=499 

http://www.svet-bydleni.cz/umeni-design-a-architektura/vankovka-a-jeji-zapeklita-cesta-do-21-stoleti.aspx